Jeden Donnerstag veröffentliche ich einen Text aus meiner Jugend, um meine Solidarität mit der „Fridays for Future“-Bewegung zu zeigen. Um jungen und allen anderen Menschen Mut zu machen, gegen alle inneren und äußeren Widerstände zu kämpfen für eine bessere Zukunft! Ihr seid nicht allein! Kämpft weiter! Ich kämpfe mit euch!
Eure Lichtrosenkriegerin
Die folgende Kurzgeschichte habe ich im Alter von ca. 9-11 Jahren geschrieben. Für die Veröffentlichung hier habe ich sie leicht redigiert.
Schnee bedeutet Hoffnung
„Mama“, fragte Dani, „wie kommt der Schnee in die Wolken?“ Sie schaute ihre Mutter erwartungsvoll an und fragte abermals: „Hat den der Weihnachtsmann da reingetan?“ – „Da musst du jemand anderen fragen, ich weiß es leider nicht,“ musste Danis Mutter ihre Tochter enttäuschen. „Wen denn?“, fragte Dani mehr sich selbst denn ihre Mutter, als diese ihr noch einen letzten Gute-Nacht-Kuss gab und die Bettdecke bis zu Danis Nasenspitze hochzog, wie jeden Abend. „Schlaf gut, mein Kleines.“
Am nächsten Morgen befand Dani sich nicht mehr in ihrem Zimmer. Sie lag zwar wie gewöhnlich in ihrem Bett. Aber das stand nicht da, wo es für gewöhnlich stand. Es stand auf einer nebeligen, wackeligen Masse, in der Dani, als sie vorsichtig aufstand, bis zu den Knöcheln versank. „Oh weh“, dachte Dani, „ich bin im Himmel. Jetzt wird Mami traurig sein, ich bin sicher tot.“
„Nein, bist du nicht!“ hörte Dani da plötzlich jemanden sagen. Sie drehte sich nach allen Seiten um und sah ein junges Mädchen vor sich stehen, ganz blass, mit einem weißen, seidenen Kleid. Das Mädchen hatte offene, lange Haare und ihre ganze Erscheinung schimmerte trotz seiner Blässe leicht golden.
„Wer bist du?“ wollte Dani wissen. „Dein Bote. Ich soll dir erklären, was du wissen willst. Ich hieß einmal Anna.“ Das Mädchen schien nicht älter zu sein als Dani. „Warum sagst du: Ich hieß?“ wollte diese wissen. „Weil ich nun nicht mehr Anna, sondern ein Engel bin. Ich habe keinen Namen mehr.“ – „Warum hast du keine Flügel?“ – „Warum auch? Wie ihr denkt, so sind wir nicht. Vieles ist nicht so, wie ihr denkt.“
Dann fragte und fragte Dani und ihre Fragen fanden kein Ende. Nun, wo aus Anna ein Engel geworden war, war sie sie eigentlich weder sie noch er. Sie sah aus wie ein 9-jähriges Mädchen, weil sie als solches gestorben war. Jeder Engel behält die Gestalt des Menschen, der er mal war, als er starb und zum Engel wurde. Doch hier gibt es keine Zeit mehr, keinen Tag und keine Nacht, keine Trauer, kein Glück, keine Wut, keine Angst. Auch keine Bosheit, aber auch keinen Mut und keine Freude. Aber alle Engel sind freundlich und liebevoll.
Engel sterben, wenn sie es wünschen. Aber zuvor müssen sie sich von Pentwanus verabschieden. Keiner weiß genau, wer Pentwanus ist. Denn die Engel treffen ihn oder es erst, wenn sie sterben wollen und danach sind sie für immer fort. So lange sie ihr Engelleben leben, dürfen sie tun, was sie wollen. Doch manchmal ernennt Pentwanus Engel zu Boten, um wichtige Aufgaben zu erledigen.
Der Engel, der einmal Anna war, hat heute die Aufgabe, Dani zu erklären, wie der Schnee in die Wolken kommt, damit sie es den Menschen auf der Erde berichten kann. „Man hat mir erzählt, dass Pentwanus sehr viel schläft. Denn in seinen Träumen, kann er das Leben auf der Erde beobachten. Und mit jedem Traum von Pentwanus fällt eine Schneeflocke auf die Erde.“
Dani dachte nach. „Meine Mama sagt, als sie klein war, hat es viel mehr geschneit auf der Erde. Wie kommt das?“ – „Das haben sich die Menschen selbst zuzuschreiben, Dani.“ sagte der Engel und plötzlich war sich Dani gar nicht mehr so sicher, ob es hier oben nicht doch so etwas wie Traurigkeit gab. „Dadurch, dass es auf der Erde immer wärmer wird, wird es auch bei uns immer wärmer und Pentwanus kann nicht mehr so gut schlafen wie früher und träumt weniger. Und das ist gar nicht gut für die Erde.
Denn Pentwanus‘ Schneeflocken sind nicht einfach bloß aus seinen Träumen entstanden. Jede Flocke bedeutet, dass Pentwanus ein Problem auf der Erde im Traum gelöst hat. Und erst, wenn die Schneeflocke auf der Erde angekommen ist, ist auch die Lösung des Problems auf der Erde angekommen.
Je weniger es schneit, desto mehr Probleme wir es auf der Erde geben. Und je weniger es schneit, desto wärmer wird es, wodurch Pentwanus noch schlechter schlafen kann. Bald ist dieser Teufelskreis nicht mehr aufzuhalten.“ Der Engel, der einmal Anna geheißen hatte, hielt inne und nun war sich Dani sicher, dass er traurig aussah. „Ich bin gestorben, weil es zu warm war.“ – „Bist du verdurstet?“ fragte Dani voller Mitgefühl. „Nein. Ich hatte eine unheilbare Krankheit. Zwar hatte Pentwanus eine Schneeflocke mit einer Idee für eine Heilung meiner Krankheit geträumt und zur Erde geschickt. Doch bevor die Flocke die Erde erreichte, war sie geschmolzen und ich musste sterben. Weil es zu warm geworden war.“
„Doch ich freue mich, dass ich als dein Bote heute dein Problem lösen konnte.“ sagte der Engel hoffnungsvoll. „Der Schnee bedeutet Hoffnung für die Menschen. Geh zurück und erzähle es ihnen. „Dann hoffe ich, dass die Erde nicht noch wärmer wird“ sagte Dani und machte sich auf ihren Heimweg.
Mein Beitrag für „Fridays for Future #2
Mein Beitrag für „Fridays for Future“ #1